In der kopflosen EKD regiert die Banalität des Bösen. Kommiss. Ratsvorsitzende Fehrs missbraucht ihr Amt zur finalen Vertuschung eigener Vertuschungen

Bischöfin Fehrs sagte am 04.01.2024 in einem NDR-Interview1 mit Bezug auf die in Kürze erscheinende Studie würden die Kirche und sie „die betroffenen Menschen in den Blick nehmen und …aufgrund der Interviews …deutlich machen, wo genau es ist, was passiert, und wo kann man inhaltlich noch mal richtig neu ansetzen.“ Ja, das wird die Kirche müssen, allen voran Bischöfin Fehrs selbst. In Bezug auf Führungskräfte oder andere Mitarbeitende, „die sich etwas haben zu Schulden kommen lassen“ kam die Frage an Bischöfin Fehrs, „Wie hart werden Sie Konsequenzen und möglicherweise auch Rücktritte fordern?“ Bischöfin Fehrs: „Es wird in jedem Fall darum gehen, dass nachgeprüft und geprüft wird. Fälle müssen dann auch genauestens geortet werden, was ist da tatsächlich an Vertuschung oder Nichtvertuschung passiert.“

Vertuschungs-Queen Fehrs als oberste Vertuschungsprüferin

Mit ihrer eigenen Vertuschung hätte Bischöfin Fehrs schon vor vier Jahren anfangen können. Solange schon verheimlicht sie ihr Wissen um den Verdacht der mehrere sexuelle Missbräuche betreffenden Mitwisser- und Mittäterschaft ihres persönlichen Freundes, des Ruhestandspastors R., der in den von ihr eigentlich aufzuarbeitenden 1986er Missbrauchskontext der Philippus-Gemeinde Hamburg-Horn verstrickt ist.

Sie sagte: „Selbstverständlich muss man das zu Ende prüfen und es kann dann eben auch sein, dass es die eine oder andere Konsequenz gibt.“ An ihren eigenen Vertuschungsfall wird Bischöfin Fehrs dabei wohl nicht gedacht haben. Den unter der Decke zu halten hatte ihr die wegen ihrer eigenen Vertuschungsagenda zurückgetretene Ratspräsidentin Annette Kurschus schon über deren ganze zweijährige Amtszeit hinweg tatkräftig geholfen. Sollte Bischöfin Fehrs im November 2024 als regulär vertuschende EKD-Ratsvorsitzende gewählt werden, wird sie sich für die wohl folgenlos bleibende Prüfung ihres eigenen Vertuschungsfalles bis zu ihrer Pensionierung Zeit nehmen.

Im Untertitel des NDR-Beitrages heißt es über Bischöfin Fehrs: „Sie kämpft schon lange für die Aufarbeitung sexueller Gewalt in der Kirche.“ Ja, Bischöfin Fehrs hat sich sicher große Verdienste erworben, was den Versuch angeht, in der evangelischen Kirche so etwas wie eine Missbrauchsaufarbeitungskultur aufzubauen. Nur hat sie allerdings, salopp ausgedrückt, das in den letzten vier Jahren Erreichte „mit dem Hintern wieder umgerissen“: Indem sie einen von ihr als ULK-Vorsitzende am 16.12.2019 begonnenen Aufarbeitungsprozess technisch raffiniert und banal böse mit erkennbar bewusstem Kalkül scheitern ließ, um ihren persönlichen Freund R. zu schützen. Und wohl auch, um sich und der evangelischen Kirche mit Hamburg-Horn die Schmach eines zweiten Ahrensburg zu ersparen.

Mein Ehrenamt ist mir eine Ehre

Ich habe ein Ehrenamt in der Kirche. Es besteht darin, als deren von der Kirche eingeladener Unterstützer von dieser ULK-Petentin Schaden abzuwenden, z.B. Verfahrens- und sonstige Fehler. Dieses von der evangelischen Kirche für mich gewollte und von Bischöfin Fehrs bestätigte Ehrenamt gibt mir die Kraft und das Recht, ihr den Vergleich ihres Handelns und Nichthandelns mit dem Handeln und Nichthandeln des Schreibtischtäters Adolf Eichmann zuzumuten – den ja der von Hannah Arendt2 geprägte Begriff „Banalität des Bösen“3 impliziert. Gemessen an dem, was sie Bischöfin Fehrs ihrer Petentin, und mir, zugemutet hat, meine ich, Bischöfin Fehrs muss diesen Vergleich aushalten.

Schließlich muss sie dermaleinst ihr verwerfliches Tun und ihren bischöflichen Amtsverrat auch vor Gott rechtfertigen: Bischöfin Fehrs ist am 29.10.2020 aus ihrem am 16.12.2019 begonnenen Amt der Petentin gegenüber „desertiert“. Verstrickt, wie sie, vermittelt über ihren Freund Pastor R. in den von ihr eigentlich zu bearbeitenden Missbrauchskontext ist, also befangen wie sie in diesem Amt ist, hat sie es ihrer Petentin gegenüber bis heute nicht niedergelegt. Sie hat es auf vielfältige Weise verraten4 und übt es, offiziell und in gleichbleibend banal-böser Weise, bis zu heutigen Tage noch aus. Ihre Petentin ist dabei für sie offensichtlich komplett im blinden Fleck der Verdrängung ihres schlechten Gewissens verschwunden.

Bischöfin Fehrs hat keine Zeit, Gedanken an ihre von ihr missbrauchte ULK-Petentin zu verschwenden. Muss sie doch in Personalunion gleichzeitig ihre eigene Chefanklägerin, Verteidigerin und Richterin sein.5 Das ist, bei dem enormen Verdrängungsaufwand, ein Fulltime-Job. Und nebenbei hat sie noch zwanzig Millionen evangelische Christen zu vertreten, für deren geistliche Führung sie zuständig ist und – wohl nicht mehr zu schaffen – deren moralisches Vorbild sie sein soll.

  1. https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Bischoefin-und-EKD-Ratspraesidentin-Kirsten-Fehrs-im-Gespraech,hamj142836.html
  2. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Hannah_Arendt.
  3. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Eichmann_in_Jerusalem.
  4. Siehe die Materialsammlung zum Buch, dass die von Bischöfin Fehrs missbrauchte Petentin und ich gerade schreiben: “Oberstes Gebot Täterschutz. Evangelische Kirche lässt Missbrauchsaufarbeitung scheitern”.
  5. Siehe dazu auch „AKTUELLE BLOG-BEITRÄGE“ rechts oder unten. Alternativ können Sie diesen Überblick durchscrollen.