„Betroffenen-Netzwerk“ der EKD: Spaltung der Betroffenen durch Hetze

„Betroffenen-Netzwerk“ der EKD: Spaltung der Betroffenen durch Hetze

Die Entscheidung der EKD-Ratsvorsitzenden Bischöfin Fehrs, eine Lügenattacke1 gegen mich zu fahren, hat sowohl für mich2 als auch für die evangelische Kirche selbst unangenehme Folgen: Bischöfin Fehrs hat die Unschuld des nach fünfjähriger Ankündigungsschwangerschaft nun endlich auf die Welt gekommenen „BetroffenenNetzwerkes“ (BeNe)3 auf dem Gewissen. Es wurde schon in seiner Startphase vergiftet: Seine kirchenabhängig zensierenden Moderator:innen haben wichtigste Grundsätze ignoriert, die für dieses Forum gelten sollten.

Nachhilfe für das BeNe

So sollte doch wohl sichergestellt sein, dass Betroffene sich nicht über andere Betroffene äußern, mit denen sie nicht in einer direkten Chat-Kommunikation stehen bzw. die gar nicht im Forum anwesend sind. Und auch nicht über deren Vertrauens- oder Begleitpersonen in den Unterstützungsleistungs- bzw. Anerkennungskommissionen, die quasi als Ehrenamtliche für die Kirche tätig sind. Vor allem sollten die Moderator:innen unbedingt einschreiten, wenn Betroffene sich in einer abwertenden Form über andere Betroffene oder deren die unterstützenden Begleitpersonen in den Anerkennungskommissionen äußern.

Ganz sicher ist es die Aufgabe der Forumsmoderator:innen, das Aufblühen von Hass und Hetze zu verhindern. Und das schon im Stadium des Aufkeimens, also auch schon dann, wenn es sich „nur“ um Abwertungen handelt, z.B. um Hinweise auf eine nicht vorhandene Sympathie aufgrund unterschiedlicher gesellschaftspolitischer Meinungen zu Dingen, die nichts mit dem Forum-Thema zu tun haben. Solche dummen „ad hominem“ Angriffe sollten sie unterbinden.

Hier ein kleines „No-Go“-Lehrbeispiel4 (Hervorhebungen von mir) für das Moderatoren:innen-Training:

(1) “Laut Tweet des BR-Reporters Christian Woelfel erwägt Bischöfin Fehrs nach dem gestrigen Tage rechtliche Schritte gegen Thies Stahl, dessen Mail von Julia von Weiler zitiert wurde und der in seinem Blog schwerwiegende Behauptungen aufstellt. Wenn ich auch den konkreten Sachverhalt seiner Lebensgefährtin nicht überblicken kann und mir Herr Stahl allein schon wegen seiner Haltung zur Corona-Politik wenig sympathisch ist, ergeben sich meines Erachtens aus der von ihm publizierten Korrespondenz mit verschiedenen Stellen der Nordkirche einige Fragen, wie z.B.: Was passiert, wenn gegen ein Mitglied einer Anerkennungskommission der Vorwurf der Befangenheit erhoben wird?“ (Tim1979, @tim1979)

Die Mail von Silke Schumacher und Thies Stahl wurde von Frau Weiler vorgelesen, sie stammte von der Betroffenen und von mir, ihrem Unterstützer. Und was hat der Hinweis auf die Corona-Politik hier zu suchen? Ich habe Bischöfin Fehrs nicht wegen ihrer mangelnden Flexibilität als Folge ihrer Festlegung auf das „Impfen ist Nächstenliebe“-Dogma angegriffen. Tim1979 dupliziert das Muster von Bischöfin Fehrs, die auch über die Betroffene nicht spricht, sondern mich angreift. Spräche sie über die Betroffene, müsste sie sagen, warum sie nicht mit ihr spricht. Und dann müsste sie auch darüber sprechen, dass sie ihren persönlichen Freund, den Mitwisser und -täter Pastor R. deckt.

(2) Was Thies Stahl und Lebensgefährtin machen, ist absolut nicht in Ordnung und ich kann Frau Fehrs hier sogar gut verstehen. Allerdings sehe ich es auch so, dass es einen wahren Kern der Vorwürfe des „Team Stahl“ gegen Bischöfin Fehrs und andere beteiligte Personen geben wird, soweit man da außenstehend überhaupt durchblicken kann und sich die schier unendlichen, langatmigen und tendenziösen Ergüsse eines Thies Stahls und Lebensgefährtin überhaupt antun mag. (Kea, @kea) [„@kea“ heißt jetzt „@Anonym 61“.]

Danke, Herr oder Frau Kea, dieser auch nicht gerade untendenziöse, nennen wir ihn „frühzeitigen“ oder, da vermutlich vor dem Lesen und Nachdenken abgesondert, kurzen Erguss hat die vermutlich auf eine loyale Unterstützung der Ratsvorsitzendem Bischöfin Fehrs eingenordeten Moderator:innen sicher gefreut.

(3) Im Übrigen sollten die Moderatoren auch keine beleidigenden Äußerungen gegen Kirchenpersonal zu lassen. In der Antwort von Kea (@kea/@Anonym 61) heißt es weiter: „Ich komme auch aus Hamburg und bin in meinem Anerkennungsverfahren unter den Fittichen Frau Fehrs gelandet (Unterstützungsleistungskommission, ULK), da in meinem Fall Herr Kluck „befangen“ war. Ich habe es als sehr ambivalent erlebt, allerdings kann ich in meinem Fall Bischöfin Fehrs diesbezüglich keine Vorwürfe machen. Nun bin ich allerdings in einem zweiten Verfahren, diesmal Anerkennungskommission, weil bei mir sowohl Nordkirche als auch Diakonie in der Verantwortung stehen müssen, und hier wird von der Geschäftsführerin der Anerkennungskommission der Nordkirche ihre selbst als solche bezeichnete Befangenheit negiert, heißt, ich muss, Stand jetzt, mit Ihrer Anwesenheit im Gespräch mit der Kommission klarkommen.“ Was jetzt für die Anerkennungskommission, als Rechtsnachfolgerin der ULK, die Geschäftsführerin Frau Seiler ist, war für die ULK deren Geschäftsführer Kluck, der „Mann fürs Grobe“ für Bischöfin Fehrs. Beide folgen ihren bischöflichen Anweisungen, als Vorsitzender des Beirates der „Stabsstelle Prävention der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland“, ebenso wie den Anweisungen von OKR Lenz, dem Lügen-Partner von Bischöfin Fehrs.

Obwohl er seit dem Sommer im Ruhestand ist: Als Herr Kluck würde ich mich über die Moderator:innen beschweren, haben sie doch zugelassen, dass mich jemand als im Amt „befangen“ bezeichnet. Und als seine Nachfolgerin, die Geschäftsführerin der Anerkennungskommission, Frau Seiler, würde ich monieren, dass jemand im Forum behauptet, ich hätte die von mir „selbst als solche bezeichnete Befangenheit negiert“, sprich ich hätte widersprüchlich und sogar paradox kommuniziert.5

Ergänzung (am 28.12.2024)

Heute schrieb die Petentin an die für BeNe zuständigen Frauen Janz und Lange, die Betroffenenvertretung, die Mitglieder des Rates und der Synode der EKD, die BeNe-Moderation, und die Anerkennungskommission (Frau Hillmann und Prof. Schulz von Thun): Sehr geehrtes Team Aufarbeitung Sexualisierte Gewalt, sehr geehrte Moderator/innen vom BeNe-Forum, tragen Sie unverzüglich dafür Sorge, dass die Beiträge im BeNe-Forum, die meinen Aufarbeitungsprozess mit der Unterstützungsleistungs- bzw. Anerkennungskommission betreffen, gelöscht werden. Es handelt sich im Wesentlichen um den Thread https://betroffenen-netzwerk.de/community/main-forum/bfn-kirsten-fehrs-vs-thies-stahl/#post-293. Ich erwarte von Ihnen, dass sie das unverzüglich tun, unter Hinzufügung einer kurzen Erwähnung, dass es den Forum-Verantwortlichen leid tut, dass die Moderation das übersehen hat. MfG. S. Schumacher

Ergänzung (am 30.12.2024)

Nachdem sich gestern die Moderation in einem BeNe-Thread mit einer der Betroffenen aus dem die Petentin und mich abwertend erwähnenden Thread ausgetauscht hat, habe ich heute die für das BeNe-Zuständigen angeschrieben: Hallo, Frau Janz, hallo, BeFo, hallo, BeNe-Moderator:innen, hallo, Frau Fehrs, Frau Schumacher hat sie gestern schon aufgefordert, den Thread (siehe oben) zu entfernen. Ich schließe mich dieser Forderung an. Die Äußerungen in diesem Thread sind ehrenrührig und diffamierend und berühren ein laufendes Verfahren mit der Hamburger Anerkennungskommission. Wie hier oben schon ausgeführt, dient dieser Thread der Spaltung der Betroffenen6. MfG, Thies Stahl .

Ergänzung (am 06.01.2025)

Gestern am 05.01.2025 kam diese Mail (Betreff: Zu ihrer Forderung ‚Sofortiges Löschen eines Threads im BeNe Forum‘): Liebe Frau Schumacher, lieber Herr Stahl, vielen Dank für Ihre Nachrichten bezüglich des Threads, in dem Sie namentlich erwähnt werden. Wir nehmen solche Rückmeldungen sehr ernst und prüfen bei jeder Meldung intensiv, ob Posts von Forumsteilnehmenden gelöscht werden sollten oder nicht. Das geschieht auf Basis folgender Leitkriterien: Werden andere Personen beleidigt oder beschimpft? Hat ein Beitrag ein sehr hohes Triggerpotenzial für Betroffene? Werden mehrfach bewusst (nachweislich) falsche Informationen und Fakten gepostet? Gibt es den Verdacht, dass sich ein*e potenzielle*r Täter*in mit Beiträgen äußert?

Nach diesen Kriterien haben wir auch die Beiträge geprüft, deren Löschung Sie verlangen. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass diese Beiträge nicht gegen diese eben aufgeführten Kriterien verstoßen. Zudem sind alle Beiträge von Herrn Stahl, auch mit namentlichen Erwähnungen, öffentlich einsehbar und kommentierbar. Daher haben wir als AG BeNe entschieden, diese Beiträge nicht zu löschen. Wir kommen zu der Entscheidung, dass die gemachten Äußerungen unter das Recht auf freie Meinungsäußerung fallen. Sie sind allesamt eindeutig als subjektive Meinung bzw. Gefühle von Einzelpersonen formuliert, so dass wir keine haltbare Grundlage sehen, diese Beiträge zu löschen. Gerne wollen wir mit Ihnen in einem Austausch bleiben. Daher bitten wir Sie um Folgendes: Antworten Sie gerne auf diese E-Mail und benennen Sie konkrete Gründe, die sie auch argumentativ belegen, weshalb bestimmte Passagen gelöscht werden sollten. Beteiligen Sie sich im Forum und legen Sie Ihre Sichtweise dar. Dann kann ein konstruktiver Austausch stattfinden. Vielen Dank. Mit besten Grüßen, Moderation und AG BeNe

Heute am 06.01.2025 haben wir geantwortet (Betreff: Entgleisendes BeNe-Forum): Liebe AG BeNe und BeNe-Moderator:innen, danke für ihre Mail von gestern und danke auch für die Einladung, uns im BeNe anzumelden. Diese hat uns überrascht, da wir uns nur schwer vorstellen können, dass Sie ernsthaft der Meinung sind, im EKD-eigenen BeNe-Forum sollten die Details meiner, Thies Stahl, Anzeige und meiner, Silke Schumacher, Vorwürfe gegen die EKD-Ratsvorsitzende Bischöfin Fehrs, sowie die offenen Fragen in meinem Verfahren mit der Anerkennungskommission diskutiert werden.

Das wäre absehbar der Fall, würden wir die Beiträge in den von uns beanstandenden Threads7 kommentieren. Dass Sie diese Threads nicht gelöscht haben und sie immer noch öffentlich zu lesen sind, ist eine Entgleisung der Moderation, der AG BeNE und damit auch des BeFo. Diese Entgleisung ist, als Teil der von der Ratsvorsitzenden Bischöfin Fehrs zu verantwortenden öffentlichen EKD-Propaganda gegen uns, seit gestern schon ein Element der Anzeige gegen Frau Fehrs. Mit freundlichen Grüßen, Silke Schumacher und Thies Stahl

  1. Siehe dazu meine Anzeige gegen Bischöfin Fehrs: Als direkter Download oder auf der Seite „Oberstes Gebot Täterschutz. Evangelische Kirche lässt Missbrauchsaufarbeitung scheitern“.
  2. Die unter der Verantwortung von Ratsvorsitzende Bischöfin Fehrs in der Presse über mich verbreiteten Falschinformationen habe ich in meiner Anzeige gegen sie beschrieben.
  3. Siehe hier.
  4. Siehe hier.
  5. Siehe dazu meinen Blogbeitrag „Lügnerin Paradox. Die Verrücktmacher-Kommunikation der EKD-Ratsvorsitzenden Fehrs“.
  6. Siehe dazu: EKD-Ratsvorsitzende Fehrs spaltet die Betroffenengruppe
  7. https://betroffenen-netzwerk.de/community/main-forum/bfn-kirsten-fehrs-vs-thies-stahl/#post-292 und https://betroffenen-netzwerk.de/community/main-forum/ungeschuetztes-forum/#post-554.