Falschspieler-Kirche. Die gezinkten Karten der EKD-Ratsvorsitzenden

Bischöfin Fehrs hat, um Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche zu werden, falschgespielt. Als es am 12.11.2024 während der Synode eng für sie wurde, nachdem im Plenum überraschend eine Mail1 bezüglich ihrer Amtsverfehlungen verlesen wurde, zog sie ein Schreiben vom 28.10.2024 aus der Tasche, welches von unabhängiger Seite ihre Unschuld feststellen sollte.

Tags drauf verwies in seiner Werberede2 für die vom Rat nominierte Bischöfin Fehrs das Ratsmitglied Barner auf die Schlussfolgerung dieses Schreibens3 aus der „Fachstelle Sexualisierte Gewalt im Kirchenamt“ Hannover, nach welcher Bischöfin Fehrs kein Fehlverhalten vorzuwerfen sei und darauf, dass sich der Rat diese Einschätzung zu eigen gemacht hätte. Barner nannte dieses Schreiben ein „klares Informationsschreiben“, in der Presse wurde es, zu Recht, „gewundenes Schreiben“4 genannt. Es war mit den in ihr enthaltenen Falschinformationen die Grundlage für unzählige Falschmeldungen in der Presse.5

Als Informationsquelle für diese irrige Einschätzung gab die Fachstelle eine „Zuarbeit“ durch die unabhängige Stabsstelle Prävention der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland“ an. Die Unabhängigkeit dieser Stabsstelle garantiert die Vorsitzende des Beirates dieser Stabsstelle, Bischöfin Fehrs, quasi persönlich: Dadurch, dass sie das Schreiben der „Fachstelle Sexualisierte Gewalt im Kirchenamt“ mit den Falschinformationen aus der „Stabsstelle Prävention“ an alle Synodalen weitergibt.

Eine Garantie der Unabhängigkeit der „Stabsstelle Prävention“ gibt Bischöfin Fehrs in dieser gleichen, indirekten Weise auch als die langjährige Leiterin der ULK ab, die in dieser Funktion Chefin der in der Stabsstelle gearbeitet habenden und tief in die „Causa Fehrs“ verstrickten Geschäftsführer:innen Frau Dr. Arns und Herr Kluck war. Eine solche Garantie wird Bischöfin Fehrs vermutlich auch im Zusammenhang mit der Frage abgeben, ob die Anweisungen amtsmissbräuchlich waren, die sie diesen beiden von ihr als Chefin unabhängigen Mitarbeiter:innen gegeben hat — deutlich erkennbar mit dem Ziel des Scheiternlassens des Aufarbeitungsprozesses der Petentin.

Auch wird Bischöfin Fehrs vielleicht darauf hinweisen, dass die Unabhängigkeit der Stabsstelle Prävention von einem wie auch immer gearteten, disziplinarischen oder geistlichen Einfluss einer Bischöfin Fehrs auch dadurch gewährleistet ist, dass deren Mitarbeiter:innen alle von ihr und ihrem Lügenpartner, Oberkirchenrat Lenz, beide im Talar, in ihr Amt entweder eingesegnet (z.B. die jetzige Geschäftsführerin Seiler)6 und oder in den Ruhestand verabschiedet (z.B. Herr Kluck)7 wurden.

Eine weitere Garantie für die (von ihr) unabhängige Zuarbeit der „unabhängigen Stabsstelle Prävention der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland“ an die (von ihr als EKD-Chefin) auch unabhängige „Fachstelle Sexualisierte Gewalt im Kirchenamt der EKD“ folgt beinahe zwangsläufig aus der Tatsache, dass Bischöfin Fehrs ihren „Clearer“ und „Mann fürs Grobe“ Kluck noch einmal „reaktiviert“ hat: Herr Kluck, das langjährige „Causa Fehrs“-Faktotum von Bischöfin Fehrs, war nach seinem im Juni begonnenen Ruhestand noch bis November 2024 als Stellvertretung der Leitung der „Fachstelle Sexualisierte Gewalt im Kirchenamt“ in Hannover tätig.8 Deren „klares Informationsschreiben“ ist unterschrieben mit „Herzliche Grüße, gez. Nicole Toms“9.

Dann hat Bischöfin Fehrs wohl veranlasst, dass der tief und langjährig in die „Causa Fehrs“ verstrickte Herr Kluck in der „Fachstelle Sexualisierte Gewalt im Kirchenamt“ die vermutlich von ihm selbst zusammen mit Bischöfin Fehrs gefälschten Informationen10 aus den ULK-Unterlagen der Petentin in Empfang genommen hat.

Die Mühe, diese Informationen zu hinterfragen, brauchte sich die Fachstelle in Hannover demnach gar nicht zu machen, hatte Herr Kluck doch als langjähriger ULK-Geschäftsführer der „Stabsstelle Prävention der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland“ in verantwortlicher Position einen genauen Einblick in den Prozess des Zustandekommens von deren Fälschung. Hat er sie doch, quasi im Handgepäck, aus der „Stabsstelle Prävention der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland“ in Hamburg in die „Fachstelle Sexualisierte Gewalt im Kirchenamt“ nach Hannover mitnehmen können.

Effektive „Zuarbeit“, vor dem Hintergrund, dass der gegenüber Bischöfin Fehrs, trotz seines Insiderwissens in deren Amtsverfehlungen, über lange Jahre loyale Chef der „Stabsstelle Prävention“, Rainer Kluck, der die ULK-Unterlagen der Petentin über gut zwei Jahre „unter Verschluss hielt“11, nur einen extrem kurzen Amtsweg zu sich selbst als stellvertretendem Leiter der „Fachstelle Sexualisierte Gewalt im Kirchenamt“ hatte.

  1. Siehe hier, vorgelesen durch Frau von Weiler (im Video https://youtu.be/RsvhXqW-PoQ?t=370 in Minute 6:10 und endet in Minute 20:18).
  2. In seiner Ansprache am 12.11.2024 (siehe ab Minute 6:20 https://youtu.be/DLuWtqrv6_Q?t=380).
  3. Siehe hier.
  4. Siehe hier, hier und hier.
  5. Siehe dazu die in der Anzeige gegen Bischöfin Fehrs aufgelisteten Presse-, Rundfunk- und Fernsehberichte.
  6. Siehe „Einweihung der Stabsstelle Prävention“ am 26.06.2023 https://www.kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de/aktuelles-detail/einfuehrung-und-einweihung/.
  7. Am 14.06.2024: https://evangelische-zeitung.de/nordkirche-verabschiedet-leiter-der-stabsstelle-praevention.
  8. Wenn man einer aufmerksamen Betroffenen im BeNe-Forum Glauben schenken will: „Siehe Synode Würzburg: Frau Fehrs wurde Rückhalt gegeben durch EKD Fachstelle. Und die war derzeit (11/24) mit Hr. Kluck besetzt, als Stellvertretung der Leitung der sogenannten Fachstelle? was aber nicht transparent gemacht wurde. Herr Kluck kam aber von Nordkirche ( bis 6/24)… Die Nordkirche wurde dann auch noch befragt.“ Siehe hier.
  9. Nicht vom Leiter der Fachstelle, Dr. Helge Staff. Siehe hier.
  10. Siehe dazu: EKD-Ratsvorsitzende Fehrs lässt die Synode und die Presse belügen.
  11. Wie uns eine kirchliche Mitarbeiterin anvertraute. Zu den Aktivitäten des Herrn Kluck, Faktotum von Bischöfin Fehrs, finden sich viele Fundstellen in der Materialsammlung. Relevante Links zu „Causa Fehrs“ finden sich hier.